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Amerikanische Lässigkeit in 5 Lektionen

By Januar 15, 2025No Comments

Fünf Lektionen aus Florida: Was ich von Unternehmern nach den Stürmen Helene und Milton gelernt habe

Die Natur hat ihre eigene Art, uns zu lehren. Die Stürme Helene und Milton, die ich in Florida erlebt habe, waren nicht nur physisch herausfordernd, sondern auch inspirierend in Bezug auf menschliche Resilienz und den Umgang mit Krisen.

Ich war glücklicherweise 240 km entfernt in der Nähe von Jacksonville, aber auch da hat es drei Tage am Stück geregnet.
Der schöne See am Abend war danach trüb und deutlich gestiegen. (siehe Fotos oben)

Als ich nach Tampa zurück kam, erkannte ich Teile der Stadt kaum wieder. Nachts war alles finster, ohne Strom, ohne Strassenlaternen, wenige Autos unterwegs, die Straßen auf natürliche Weise mit Ästen und anderm Unrat blockiert und gesperrt. Alles mögliche wurde im Strum zum Geschoss und lag anschließend herum. Kräne sind in Häusern gelandet weil man sie nicht schnell genug abbauen konnte. Überall waren Äste, Zweige, Erde, Dreck und Bretter auf den Straßen und innerhalb der nächsten Tage an den Straßenrändern (siehe Fotos unten).

Manche Häuser waren unter einem Baum begraben, viele waren überflutet. Ich wollte eigentlich Meetings haben, doch was ich fand war noch viel besser.
Nach diesem Schock hatte ich das Glück, mit zahlreichen Entrepreneurs und Unternehmern zu sprechen, deren Einstellung mich tief beeindruckt hat.

Es war ja teils lebensgefährlich in Tampa zu bleiben und auch danach waren viele Straßen gesperrt, Hochwasser in Unterführungen und man sollte auf keinen Fall ins Waser treten wegen evtl. Stromkabeln darin oder Bakterien. Solche Ereignisse kennt man aus Deutschland selten bis gar nicht.
Hier sind fünf wichtige Lektionen, die ich aus diesen Gesprächen gezogen habe und die mein Portrait- und Mentoring-Business sowie mein Leben nachhaltig geprägt haben.

1. Flexibilität ist der Schlüssel zum Erfolg

Die Unternehmer erzählten mir, wie wichtig es ist, sich schnell an neue Umstände anzupassen. Während und nach den Stürmen mussten sie ihre Geschäftsmodelle überdenken, neue Wege finden und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Viele haben für schmales bis kein Geld in der Gemeinde geholfen Schutt und Bäume wegzuräumen, Lebensmittel, Wasser und Verpflegung, Medizin und  Stromgeräte zu liefern. Es gab ja tagelang keinen Strom, das heißt keinen Kühlschrank, Herd, keine Klimaanlage oder mal eben das Handy aufladen. Glücklicherweise hatten die meisten Wasser zum Duschen, wenn auch kalt, aber es waren ja über 30 Grad.

Anwendung: In meinem Business bedeutet das, offen für Innovation zu sein, sei es durch die Einführung neuer Software, Technik oder flexibler Mentoring-Ansätze. Statt an alten Konzepten festzuhalten, frage ich mich: Was brauchen meine Kunden gerade jetzt? Und was brauchte ich und mein Business jetzt?

2. Gemeinschaft stärkt uns

Eine weitere Erkenntnis war die Macht der Gemeinschaft. Viele Unternehmer hoben hervor, wie entscheidend es ist, ein starkes Netzwerk zu haben, auf das man sich verlassen kann. Gemeinsam lassen sich Herausforderungen besser bewältigen. Hier waren vor allem die BNI Chapter die ich besucht habe vorbildlich. Eine Fotografin musste zum Beispiel innerhalb von 24h ihr Studio räumen, weil in dem riesigenKomplex Einsturzgefahr bestand. Es gab so schnell keinen UHAUL- Laster, weil alle in Tampa welche brauchten also bekam sie ihn von Malern geliehen deren Aufträge gerade sowieso verschoben waren weil alle mit dem Wegräumen der Äste und Bäume beschäftigt waren.

Anwendung: Ich baue aktiv Beziehungen zu anderen Kreativen und Unternehmern auf. Durch Kooperationen, gemeinsame Projekte und gegenseitige Unterstützung stärke ich mein Business und schaffe eine inspirierende Umgebung für Wachstum.

3. Den Blick auf das Positive richten

Die Unternehmer beeindruckten mich durch ihre Fähigkeit, in jeder Krise eine Chance zu sehen, auch wenn es weh tat. Sie erzählten mir Geschichten darüber, wie sie Schwierigkeiten als Sprungbrett für neue Ideen nutzten, alte Freundschaften festigten und es eben akzeptieren müssen um weiter zu machen. Auch wurden viele privat tätig und haben Kettensägen oder andere Geräte ausgeliehen um in der Gemeinde zu helfen und konnten so aus der Fülle positives bewirken. Helfen ist das Positivste überhaupt.

Anwendung: Diese Einstellung übernehme ich, indem ich auch in schwierigen Zeiten den Fokus auf Lösungen lege. Beispielsweise könnte ein unerwarteter Ausfall eines Projekts Raum für eine kreative Neuausrichtung schaffen.

4. Selbstfürsorge ist keine Schwäche

Viele Unternehmer betonten, wie wichtig es ist, auf die eigene mentale und physische Gesundheit zu achten, um langfristig erfolgreich zu sein. Gerade in stressigen Zeiten kann Selbstfürsorge über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Viele Menschen kamen nachdem es ihnen gut ging zusammen, haben Essen geteilt oder gemeinsam Feuer gemacht und gegrillt. Es wurde geschaut dass alle genug haben, vom Hygieneartikel bis zur Babymilch oder Mitfahrgelegenheiten. Die Kosten für Airbnb und Leihwagen sind natürlich explodiert da viele ein kurzfristiges dAch über dem Kopf brauchten wenn sie nirgends unterkommen konnten oder die Autos zerstört oder unter Wasser waren und somit defekt. Und nach dem ersten Tag wo viele nach sich sehen mussten, wurde direkt angefangen sich um alle anderen zu kümmern. Und abends saß man in Ybor-City bei einer schönen Zigarre und hat sich was gegönnt.

Anwendung: Ich achte darauf, in meinem Leben bewusst Pausen einzulegen und Energiequellen wie Spaziergänge, Meditation oder Zeit mit meinem Hund zu pflegen. Oder eine schöne Zigarre. Dies hilft mir, in meiner Arbeit präsent und inspiriert zu bleiben, weil ich mich auch selbst belohne.

5. Langfristiges Denken übertrifft kurzfristigen Gewinn

Ein wiederkehrendes Thema in den Gesprächen war die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Geduld. Unternehmer, die langfristig denken, bauen nicht nur Geschäfte auf, sondern auch Vertrauen und Beständigkeit. Es wurde überlegt wie man sich das nächste Mal noch besser vorbereiten kann, es wurden innerhalb der BNI Chapter Umsetzungspläne für Sturmvorbereitungen gemacht, genauso wie einen Plan für während und nach dem Strum. Alles mit den richtigen Kontakten falls man Hilfe braucht.

Anwendung: In meinem Mentoring-Ansatz fokussiere ich mich darauf, meinen Klienten nicht nur schnelle Erfolge zu bieten, sondern sie mit Strategien auszustatten, die nachhaltig wirken. Dasselbe gilt für mein Fotografie- und Storytelling- Business: Mein Ziel ist es, dauerhafte Werte zu schaffen, die über den Moment hinausgehen. Und wenn ich nicht der richtige bin für eine Aufgabe oder ich an einem Punkt nicht weiterkann, habe ich ein großes Netzwerk, das ich empfehlen kann und das für langfristigen Erfolg zur Verfügung steht.

Amerikanische Lässigkeit: Beeindruckend und inspirierend

Eine der auffälligsten Eigenschaften, die ich an den amerikanischen Unternehmern bewundert habe, war ihre Lässigkeit gepaart mit einer pragmatischen Anpacker-Mentalität. Statt lange zu klagen oder sich in Problemen zu verlieren, fokussierten sie sich auf Lösungen und handelten entschlossen. Diese Haltung war in der Gemeinschaft nach den Stürmen besonders deutlich spürbar: Ob es darum ging, zerstörte Geschäfte wieder aufzubauen, Nachbarn zu helfen oder neue Ideen zu entwickeln – die Mischung aus Zuversicht und Tatendrang war ansteckend.

Anwendung: Diese Einstellung inspiriert mich, Herausforderungen mit mehr Leichtigkeit und Optimismus zu begegnen. Das fällt in Deutschland ft schwerer als anderswo. Zumindest empfinde ich es so. Statt mich von Problemen lähmen zu lassen, versuche ich, den nächsten Schritt klar zu definieren und direkt anzugehen. In meinem Business äußert sich das in einer schnelleren Entscheidungsfindung und einem Fokus auf das Machbare, ohne Perfektionismus als Ausrede zu nutzen. Machen stat Warten.

Fazit

Die Begegnungen mit diesen inspirierenden Menschen haben mir gezeigt, dass in jeder Herausforderung eine wertvolle Lektion steckt. Diese fünf Prinzipien, die mein berufliches und privates Leben bereichern habe ich dort in Tampa in sehr kurzer Zeit so lebendig gesehen wie noch nie. Sie erinnern mich daran, dass wir nicht immer die Umstände kontrollieren können, wohl aber, wie wir darauf reagieren. Und genau darin liegt wahre Stärke.